Geborgenheit
Das Leben auf er Straße ist hart. Das Leben auf der Straße fordert. Man kämpft sich alleine durch! Momente der Freude, oder gar er Geborgenheit bleiben im Alltag meist aus. Und wenn es sie gibt, dann halten sie nur Sekunden und sind dann wieder verschwunden.
Doch wir durften diese Momente der Geborgenheit erfahren. Und das nicht nicht nur für ein paar Sekunden.
Wir hatten über das Kältebushandy einen Anruf bekomen. Ein stark alkoholisierter Mann liege ohne Schlafsack und Isomatte vor Kaisers. Als wir ankamen war die Feuerwehr auch schon vor Ort und übergab uns den Mann. Ein Mann, fix und fertig mit der Welt, Tränen im Gesicht und zitternd.
Zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon zwei andere obdachlose Gäste in unserem Kältebus.
Eine polnische Frau und einen spanischen Mann.
Als wir den alkoholisierten Mann mit Mühe auf einem Sitz in unserem Bus platzieren konnten, erschien es für die anderen Beiden selbstverständlich sich um ihn zu kümmern. Er wurde angeschnallt, in den Arm genommen, getröstet! Ein Moment der Geborgenheit.
Es gab nicht viel was diese drei Menschen an diesem Abend vereinte. Unterschiedliche Schicksale, unterschiedliche Kulturen, unterschiedliche Sprachen. Das was sie vereint ist das Leben auf der Straße.
Für den Moment: Geborgenheit.
Yannick Büchle